Kategorie: Werkblog

Schuhe

Schuhe | Birgit RückertAm ersten Tag auf meiner Lieblingsinsel faszinierten mich Strandgut-Schuhe. Ein gutes Dutzend etwa konnte ich davon entdecken. Sie inspirierten mich zu verschiedenen Arrangements, die ich im Bild festhielt. Danach stellte ich sie auf einer Felsmauer am Strand ab und verließ die Szenerie. Vermutlich teilten andere Strandläufer meine Faszination: Ein paar Tage später, fand ich dort nämlich schon an die 30 Schuhe versammelt. Wundervoll   :  ))

Strandgut. Einzelne Schuhe, nie zwei gleiche, an den Strand geschwemmt oder dort liegen gelassen? Große, kleine, mittelgroße, blaue, schwarze, rosafarbene … linke, meist von Frauen und Kindern, die  rechten Schuhe überwiegend von Herren. Seltsam. Weiterlesen

grün

grün | Birgit Rückert

… ü …

Ü-Wörter, ahhh …

Dieses zarte, helle, fast transparente, erste Grüüün: Frisches Strahlen, seltene Weichheit, pure Harmonie, Hauch neuen Lebens … Es sind die unbeschreiblichen Buchenblätter in ihren Frühlingsanfängen, die so magisch auf mich wirken, die ich immerzu anfassen und mich von ihnen streicheln lassen möchte. Von ihrem Optimismus und ihrer Sanftheit möchte ich etwas in mich aufnehmen. Es ist schön zu wissen, dass sich dieses Sinnenschauspiel in unseren Breiten in jedem Frühjahr von Neuem ereignen wird.

Wie gern möchte ich diesen empfundenen Zauber wiedergeben, ihn für eine kleine Ewigkeit festhalten können, als gemalte Bilder immer in meiner Nähe wissen.

Und wie sehr weiß ich, dass es mir kaum möglich ist, dieses Wunder der Natur auch nur im Ansatz zu reproduzieren. Und ich bin damit einverstanden, dieses alljährliche besondere Spiel den Pflanzen zu überlassen. Niemand kann es besser als ihr, meine Hochachtung! Und: Ich werde einfach dranbleiben, meinen begeisternden „Mai-Grün-Traum“ auf Leinwänden nachzuerzählen.

Mare 1

Mare 1 | 2013 B: 74 cm, H: 54 cm, T: 7 cm Holzrahmen, Nylon-, Baumwollfäden, Polypropylenseile, Netze, transparent
Mare 1 | 2013
B: 74 cm, H: 54 cm, T: 7 cm
Holzrahmen, Nylon-, Baumwollfäden, Polypropylenseile, Netze, transparent

Licht, Wärme, Wind, die Farben des Meeres, die Schattierungen mediterraner, vorsommerlicher Landschaft und Fundstücke von Spaziergängen am Strand inspirierten mich dazu, meinem südlichen Lebensgefühl Ausdruck zu verleihen.

Das ewige Auf und Ab der Wellen, das Kommen und Gehen, das sich „einrollende“ und dann wieder „ausdehnende“ Element des Wassers, diese Urkraft und Heimat allen Lebens, erinnern mich an die Rhythmen von Werden und Vergehen, Einatmen und Ausatmen, Ebbe und Flut, linksherumdrehend, rechtsherumdrehend. Weiterlesen

Leben 1

Leben 1 | Birgit Rückert
Leben 1 | 2012
H: 80 cm, B: 90 cm, T: 50 cm
Leinwände, Acryl, Seidenbänder, Wollfäden

Beide Leinwände sind spiralförmig mit Bändern durchwebt, bemalt, mit Scharnieren sowie Fäden verbunden und im Winkel zueinander in Beziehung gesetzt.

Die Doppelspirale in ihrer Bewegung, als Symbol für den ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen, von Leben in seiner ursprünglichsten Form, inspiriert mich seit langer Zeit. Zwei Spiralen, die miteinander korrespondieren und ewig dahinfließen. Weiterlesen

Ideensammlung: Wohin mit Inspirationen?

Serendipity – Vom Glück des Findens“, das ist der Titel der aktuellen Ausstellung in der Bielefelder Kunsthalle. Dabei geht es, so, wie ich es verstehe, um nahezu unendlich viele Möglichkeiten, die aus der unterschiedlichen Kombination von Vorhandenem entstehen. Das ist ein faszinierendes Spiel von immer wieder neuen Varianten, mit denen sich die Künstler selbst überraschen.

Zahlreiche „Bausteine“, die einem Spiel dieser Art dienen können, finden sich auch bei mir zu Hause. Da gibt es viel „Beseeltes“, Dinge, die von Erlebnissen „erzählen“ können, die unbenutzt dahinschlummern. Seien es Sammlungen von Zetteln mit Gedanken, die mich einmal inspirierten, seien es Mitbringsel von Reisen, Spaziergängen, Veranstaltungen, Fotos … aus all diesem Material ließen sich à la Serendipity zahllose Kunstwerke erstellen. Nie geahnte Verbindungen und Gedanken fänden, frei von Zweck und Bestimmung, zueinander. Huch, welch‘ schöne Idee.

Zunächst einmal könnte ich alle „Zutaten“ sichten und auf einen Berg türmen. Dann sortierte ich sie. Nach: Material, Größe, Farbe, Form, Alter, Herkunft … was auch immer. Schließlich machte ich mich auf die Suche nach geeigneten Aufbewahrungsbehältnissen und ordnete sie hinein.

Aus diesem Fundus entnehme ich später nach Lust und Laune ein paar Dinge. Mit ihrer Hilfe lasse ich mich durch einen künstlerischen Schaffensprozess führen und am Ende wird so eine neue Kreation die Welt erblicken.

Und das ist dann Kunst?

Selbst wenn nicht, die Art der Sammlung und Präsentation dieser Ausstellung hat mich beflügelt, bei mir eine riesige Tür geöffnet, durch die neues Licht „in meine Welt“ hereinfällt.

Herzlichen Dank für diese Erleuchtung.

Ahnen

Ahnen 1

Momentan interessiert mich ganz besonders das Unsichtbare, das was sich „nur“ erahnen lässt, das Mitschwingende, das Formlose, das Nichtfassbare. In meiner Vorstellung scheint es ungesehene zarte „Fadengewebe“ zu geben, die durch alles hindurchwirken, alles miteinander verbinden: Orte, Zeiten, Materialien, Lebewesen, Erfahrungen … auch Verbindungen von Dagewesenem, die sich, obwohl sie sich auswirken, nicht unmittelbar offenkundig nachvollziehen lassen. Weiterlesen

Einblick

Ray A
Ray A | 2015 Gewebe (ehemaliger Windschutz), Plakate, Kleister, Mullbinden, Nähgarn, Acryl- und Wandfarbe, 95cm x 95cm, T: 15cm

In diesem Werk geht es um Verletzungen und deren Integration in mein Leben.

Den Auftakt bildete der Stoff eines tadellos erhaltenen Windschutzes in violett und gelb, ein Geschenk vom Sperrmüll.

Gewaschen, getrocknet und vor mir ausgebreitet inspirierten mich die beiden Komplementärfarben gelb und violett. Vor mir lag also eine Einheit, eine gute Basis für Friedliches, Heilendes. Weiterlesen

Sol A

Sol A
Sol A | 2014 Leinwand, Acryl, Seile, Durchmesser 100cm

Sehnsucht nach Wärme, Licht und Leichtigkeit. Diesen Themen gebe ich in diesem Bild einen sichtbaren Ausdruck.

Entstanden ist es auf Basis einer runden, bereits vorgefertigten Leinwand (Geburtstagsgeschenk: Danke liebe Britta) und gefundenen, sandigen Seilen vom Strand in Agios Stefanos „auf“ Griechenland (Korfu). Weiterlesen

Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung

Die Leere

 

Ja, schön war sie, zufrieden bin ich mit meiner Ausstellung „abgetakelt, verpackt & entfaltet“. Die Resonanz, die es in der Zeit vom 05.07. bis zum 23.08.2014 im Atelier D in der Rohrteichstraße in Bielefeld gab, war überwältigend.

Mein herzlicher Dank gilt an dieser Stelle ganz besonders der Galeristin Suncana Dulic, die es mir möglich gemacht hat, meine Bilder zu zeigen. Auch danke ich ihr für die intensiven Kunstgespräche, die sie mit den Gästen geführt hat und mir deren Reaktionen auf meine Werke überlieferte.

Die Presse war mir hold, sie begleitete mich unterstützend. Thank you.

Ganz besonders gefreut hat mich die „Bastelbereitschaft“ der Anwesenden. Schließlich war es ein Experiment, Weiterlesen

Dachbau – Das Werden

Flagge 7 hochgebunden
Flagge 7, hochgebunden | 2014 Papier, Textil, Grundfläche 77×77 cm, Höhe 290 cm

Das Werk „Flagge 7, hochgebunden“ entsteht als Skulptur gemeinsam mit den Besuchern während der Dauer der Ausstellung bis zum 23. August 2014. Ein an roten Fäden schwebender Bielefelder Stadtplan lädt dazu ein, mit Teilen einer „abgetakelten“ Original-Sparrenburg-Flagge, den eigenen Gedanken über den „Deckel“ Bielefelds Ausdruck zu verleihen. Die Dichte der Skulptur wird durch die zunehmende Besucherbeteiligung immer größer und erst am Ende der Ausstellung ihre definitive Gestalt zeigen. Weiterlesen