2008 – Textil, Krepp, Tusche, Acryl – 270 x 270 cm
Das Bild erzählt von Weite und Entfaltung.
Beim Anblick der Sparrenburg-Flaggen stelle ich mir vor, dass die Sparren, verlängert, wie ein Dach wirken, welches die Stadt überspannt. Ein Dach kann Schutz bedeuten, ebenso deckelt ein Dach, es begrenzt Räume und verhindert den Blick in den Himmel. Ich wollte ein Gegenbild der Enge schaffen. Weiterlesen
Die Inspiration war ein Seestern. So, wie er in seinem Zentrum seine Kräfte sammelt und von dort aus steuert, finden sich Fäden, aus der Peripherie kommend, in der Mitte gebündelt zusammen. Gleichzeitig bilden sie einen Durchblick, welcher das Zentrum mit dem Luftigen, Geistigen verbindet, das dort einströmen kann. Die fünfspitzige Form des Seesterns erinnert an die des Menschen. Fünffach läuft sie über die Enden als zarte „Fühler“ über den Rahmen hinaus in die Umgebung aus und verbindet sich so mit dem Umfeld. Es fühlt also hinein in den Raum, wo das Werk scheinbar bereits seine Grenzen hat. Innen und Außen verschwimmen.
Auf einem Waldspaziergang entdeckte ich einen Herren-Trenchcoat, der von einem Baumstamm herabhing. Zunächst gruselte mich ein wenig, vermutete ich doch, jemand könne sich etwas angetan haben … zum Glück fanden sich keine weiteren Spuren oder Hinweise. Ich ging vorüber, doch der Mantel ließ mich nicht los, so dass ich ihn auf meinem Rückweg schließlich abhängte und in ein Betttuch einwickelte, welches sich im Kofferraum meines Autos befand.
Zu Hause angekommen, gönnte ich beiden eine 95°-Grad-Wäsche in meiner Waschmaschine, mit dem Ergebnis, dass sich die Teile farblich sehr schön monochrom angeglichen hatten. Beige und beige. So bot sich das Betttuch als Hintergrund an, ich spannte es auf einen Rahmen und befestigte den Mantel darauf. Weiterlesen
Das Bild entstand draußen unter freiem Himmel bei goldenem Licht, in der Wärme eines Julis. Loser, nicht aufgespannter Stoff lag auf einer grünen Wiese und hatte Lust, das Lebensgefühl des Sommers auszudrücken.
Zuerst fand sich die strukturierte Oberfläche, die mittels Bändern und verdrehten Papieren in Schmetterlingsform aus der zweidimensionalen Fläche herauswuchsen. Zunächst als Querformat angelegt, mit der Idee von Wiese und Himmel darüber, fand das Werk seine Farbigkeit.
Anschließend, beim Nachdenken über Oben und Unten, oben der Himmel, unten das Grün, empfand ich diese Gewichtung als ungerecht. Beiden Elementen gebühre dieselbe Wichtigkeit, also ein gleichberechtigtes Nebeneinander. So erfuhr das Bild eine 90°-Drehung nach links. Linksherumdrehen steht für mich für Aufschrauben, öffnen, zum Licht hinwenden.
Ja genau. So war es passend.
Tuschelinien unterstützten die Lebendigkeit der Plastizität, die nachträgliche Rahmung verlieh der Bildaussage ihre Abgeschlossenheit.
Zu sehen ist ein Engel in Bewegung, von oben geschaut. Begrenzt ist er durch den Rahmen. Die Farbe an den Rändern blättert allmählich ab. Man könnte meinen, er versuche, an den „Gitterstäben“ zu rütteln, was allmählich seine Energie bröckeln lässt.