Flagge 4, rund

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2010 – Textil, Acryl – Durchmesser 85 cm

Das Bild erzählt von Mut und Lampenfieber.

Flagge 4 erhielt ich einen Tag nach der Kommunalwahl 2009. Vom 30.04. bis zum 29.08.2009 wehte Sie auf der Sparrenburg über Bielefeld. Auf meinen Joggingrunden rund um die Burg konnte ich bereits an dem zerrissenen Erscheinungsbild der Flagge erahnen, dass ihr Wechsel direkt bevorstände.

Wechsel stand auch für mich innerlich an. Raus aus alten Strukturen, etwas Neues wagen. Weniger Arbeiten im Büro, mehr Zeit und Muße für die Kunst, mich mit der Kunst hinauswagen in die Öffentlichkeit, zeigen, was mich bewegt. Bis dahin hatte ich gern „in“ meinen Werken gelebt, einfach Ihre Anwesenheit bei mir zu Hause wie die von wertvollen Mitbewohnern geschätzt.

Ich bewarb mich um die Mitgliedschaft im Verein „Offene Ateliers Bielefeld e. V.“, was ein erstes Wagnis darstellte. Die Nacht vor der Aufnahmeprüfung schlief ich vor Aufregung kaum und wenn, dann träumte ich wild. Am Morgen zeigte mir mein Spiegelbild eine fremde Person.

Da gab es dieses Ambivalente: „na klar, ich wage es, das kann ich“ gegen „muss das wirklich sein, ach ich trau‘ mich nicht“. Da waren die zwei Mitspielerinnen in meinem inneren Team, die einander widersprachen. Die Selbstbewusst-mutige und die Bequem-ängstliche.

Die Auswölbung des Bildes zeigt die „stolze Brust“, dieses „so, jetzt komm‘ ich!“ und die Umschläge des Randes stehen für die Zweifel, das Zögern, die Angst vor der eigenen Courage.

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