2009 – Textil, Holz, Acryl – 111 x 74 cm
Das Bild erzählt von Beschränkung.
Nach der Erfahrung von Expansion und Unbeschränktheit galt mein Interesse der Beschränkung.
Was passiert, wenn ich mich begrenze, wenig sehen lassen, vieles nach innen ziehe? Was brauche ich, um Grenzen zu spüren? Was kann mir Grenzen setzen? Was findet außerhalb der Grenzen statt?
So nahm ich eine Flagge und erforschte spielerisch Möglichkeiten ihrer Verkleinerung. Ich nähte alles Rote nach hinten ab, so dass ausschließlich Weißes übrig blieb. Die Ausnahme davon bildete eine rote Raute in der Bildmitte. Ein auf eine Spitze gestelltes Quadrat (= Raute) bedeutet für mich: ich entscheide, ich habe die Wahl.
Also: Meine Wahl der Beschränkung.
Wenn ich Teile von mir zurücknehme (hier das Rote), werde ich „kleiner“. Dann gebe ich dem Übrigen von mir eine Form, die mir nicht entspricht, dafür jedoch in einen vorgegebenen Rahmen passt. So gelingt die Beschränkung.
Auf der Rahmenunterseite rechts befinden sich heraus geschnittene Knoten, die durch das Ausfransen der Flagge an der Windkante entstanden sind. Verklumpte Teile als Besonderheiten der schwindenden Ränder.
Das ganze Gebilde hängt im Rahmen an sehr dünnen Fäden, was bedeutet, dass es sich jederzeit auch wieder befreien könnte.