2014 – Holz, Textil – 173 x 162 cm
Das Bild erzählt von Separierung und Auflösung.
Flaggen, die für gewöhnlich auf dem Bielefelder Wahrzeichen, der Sparrenburg, wehen, haben die Eigenschaft, sich zu verbrauchen. Wird eine Flagge nach einigen Monaten ersetzt (in diesem Augenblick verdient sie schon die Bezeichnung Fahne), fehlt ihr meist ein Viertel ihrer Ausgangsbreite.
Die „Windkante“ löst sich auf, verfliegt sozusagen über Bielefeld. Rotes und weißes Gewebe verteilt sich unsichtbar über der Stadt.
Die Ausgangsflagge stelle ich mir als Einheit vor, die vorübergehende Zeit als Einwirkung darauf. Das Ursprungsformat ist nahezu quadratisch, ich teile es, in Anlehnung an die Uhr in 12 gleiche Teile.
Jedes Einzelbild stellt den „Eigensinn“ eines jeden Teils dar, das dennoch gemeinsam mit den übrigen Stücken ein Ganzes bildet, auch dann noch, wenn über die Zeit drei Zwölftel vermisst werden.
Was ist aus dem Stoff geworden, der sich vom Wind hat mitnehmen lassen? Was tut ein Flaggenstück, wenn es einmal losgelöst von der Einheit locker liegen und sich winden kann, also einmal nicht flattern kann oder muss?
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