Momentan interessiert mich ganz besonders das Unsichtbare, das was sich „nur“ erahnen lässt, das Mitschwingende, das Formlose, das Nichtfassbare. In meiner Vorstellung scheint es ungesehene zarte „Fadengewebe“ zu geben, die durch alles hindurchwirken, alles miteinander verbinden: Orte, Zeiten, Materialien, Lebewesen, Erfahrungen … auch Verbindungen von Dagewesenem, die sich, obwohl sie sich auswirken, nicht unmittelbar offenkundig nachvollziehen lassen.
Was passiert genau, wenn sich zwei oder mehr Menschen begegnen? Was läuft dabei jeweils im Inneren ab? Was wirkt durch die „Fassaden-Filter“ hinein und heraus? Wo bleibt die Vielfalt der Möglichkeiten? Woraus ergibt sich menschliches Verhalten? Was beeinflusst uns? Was schwingt, vielleicht schon seit Generationen mit? Was davon kennen wir, was ist unbewusst? Was ist bei allen gleich? Welchen gemeinsamen Urgrund gibt es? Was passiert, wenn wir uns öffnen? Wann sind wir bereit, uns zu öffnen? Welches könnte das Ziel dieser Forschung sein – möglichst über ein klares Inneres zu verfügen?
Genau das, versuche ich gerade künstlerisch sichtbar werden zu lassen. Ich gebe meiner Vorstellung von der „Welt hinter der sichtbaren Welt“ einen Ausdruck.
Zu sehen sind „innere Teams“, die sich ausführlich beraten, um erst ihr gemeinsam gefundenes Ergebnis nach außen zu tragen. Ungeliebte „weggeschlossene“ Akteure, behütete Verletzungen, Vorfahren, die ihre Wurzeln zu Verfügung stellen …
Die Arbeiten an diesem Thema überraschen mich selbst immer wieder, weil sie nicht planbar sind und intuitiv erfolgen. Da ist eine große Freude am Finden einer Grundform, in der all das stattfinden kann (meistens ist sie rund), dann gibt es diese Faszination am Spiel von Innerem und Äußerem, von direkt Sichtbarem und Verborgenem, von stabil und mobil, von Farbe und Struktur : ))