Offenes Atelier 2011
Das zweite Mal dabei, ein wenig unaufgeregter als beim ersten Mal, freute ich mich auf die Besucherinnen und Besucher. Zwei Tage lang nicht zu wissen, wer und wann wer erscheinen würde, das war immer sehr interessant.
Seit diesem Jahr gab es sogar Hocker auf meinem Dachboden, so dass sich die Kunstinteressierten auch ausruhen, sitzend unterhalten und einfach verweilen konnten.
In den Zwischenzeiten überfielen mich kriselige Gedanken: Wozu stelle ich meine Bilder überhaupt aus? Wer interessiert sich für meine Kunst und aus welchen Motiven? Wäre meine Kunst eine andere, wenn ich sie nicht zeigte?
Ich lebte schon lange in meinen (oft wechselnden) Bildern, kenne deren Wirkung auf mich. Doch tun sie dasselbe auch bei anderen? Strahlen sie etwas aus oder ab? Wie fühlen sich andere Personen in ihrer Nähe?
Die Scheu vor dem Ausstellen habe ich zwischenzeitlich verloren, wie ich feststellen durfte. Egal wer kommt, egal welche Kommentare ich höre, egal wie schnell jemand an meinen Bildern vorbeizieht … das ist o.k., das ist für sie oder ihn eben so.
Und welche Funktion habe ich als Künstlerin? Sind meine Arbeiten Ursache/Anstoß für irgendetwas? Haben sie Wirkung? Folgt etwas nach dem Anschauen bei den Betrachtern? Und wenn ja, was? Schade, dass ich davon kaum etwas erfahre.
Einige Besucher erkundigten sich nach den verwendeten Techniken, weil sie selbst malen. Andere hatten gerade heute bei dem schönen Wetter nichts anderes zu tun.
Nun denn, der 17. und 18. September 2011 sind vorüber, ich zählte 92 „Neugierige“, die den Weg zu mir fanden und bin sehr zufrieden mit dieser Resonanz.